Artikel 13.10.2016 Maibockfest

Gewerbetreibende liebäugeln mit Bockbierfest

Auswärtige nach Leisnig zum Feiern zu locken, gelingt schon recht gut. Aber es soll noch eins draufgesetzt werden.

Von Heike Heisig

© Symbolfoto/dpa

Leisnig. Weinfest und Kinoabend kommen gut an. Deswegen lehnen sich die Mitglieder des Gewerbe- und Verkehrsvereins aber nicht zurück. Einer der Gäste des Weinfestes am 1. Oktober hat die Veranstalter auf die Idee gebracht, ein Bockbierfest auf die Beine zu stellen. „Seitdem rumort es in unseren Köpfen“, gaben Mathias Voigtländer und Matthias Plötz zur Vereinsberatung am Dienstagabend zu. Und offenbar geht es dem Vorsitzende Sven Wolf nicht anders. Er hatte schon eine Liste von Brauereien in Sachsen ausgedruckt, die ein Bockbier im Sortiment haben.

„Wir sollten im Umkreis von 100 Kilometer kleine regionale Brauereien ansprechen, die Interesse haben, sich bekannter zu machen“, findet Voigtländer. Interessant war für die meisten Vereinsvertreter ein Kontakt nach Colditz. Zum Bockbier von dort wusste fast jeder eine selbst erlebte Geschichte zu erzählen. So könnte es im Idealfall auch den Besuchern des ersten Bockbierfestes in Leisnig gehen.

Gefeiert werden könnte das Ende Mai oder Anfang Juni. Für die Premiere hält Sven Wolf eine Verbindung mit dem Sommerkino für angebracht. „Da können wir sehen, ob es angenommen wird. Sollte es niemanden interessieren, brauchen wir die Idee nicht weiter zu verfolgen“, so der Vereinschef.

Er und auch seine Mitstreiter können sich zunehmend dafür begeistern. „Wir müssen Leute von außerhalb nach Leisnig ziehen und uns ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten. Das könnte ein Bockbierfest sein, das es auch in der weiteren Gegend meines Wissens nicht gibt“, sagt Sven Wolf.

In den nächsten Wochen werden Vereinsmitglieder, die bereits in Kontakt zu Brauereien wie der im mittelsächsischen Rechenberg-Bienenmühle stehen, bei den Betrieben anfragen, ob sie sich eine Beteiligung vorstellen können und wie die gegebenenfalls aussieht. Der Gewerbeverein selbst will auch bei einem Bockbierfest weiterhin Pils vom Fass zapfen. Denn vor allem das ist die Finanzierungsquelle für Veranstaltungen wie das Weinfest und den Kinoabend. Letzterer ist in den vergangenen Jahren vor allem wegen des eher miesen Wetters oft ein Minusgeschäft geblieben.

Wenn sich das Bockbierfest gut anlässt und Zuspruch findet, steht schon die Option, dieses und den Kinoabend auf zwei Tage auszubauen. Wie genau das aussieht, dazu gibt es mehrere Überlegungen. Das Bockbierfest könnte am Freitagabend der Auftakt sein, das Sommerkino sich sonnabends anschließen. Aber auch ein abendliches Kino und das Bockbierfest am nächsten Vormittag als eine Art Frühschoppen sind denkbar. Für die Ehrenamtlichen würde sich damit auch der immense Vorbereitungsaufwand eher lohnen. Jetzt müssen nur für ein paar Stunden Weinfest eine Bühne und mehrere Buden aufgebaut und ausgestattet werden. Inzwischen kommt noch der Transport und Aufbau des Fallschirms als Schlechtwettervariante hinzu.

Für den Fall, dass es ein Bockbierfest gibt, sicherte Jörg Heinzmann zu, dass die Gäste dann auch Speisen bekommen, die zu diesem Angebot passen. Von Steaks und Grillwürstchen will der Verein abkommen, weil der Umsatz damit vor allem gegen Ende des Sommers spürbar zurückgegangen ist. Stattdessen sollen sich Spezialitäten zum Thema passend durchsetzen. Klein, fein und gemütlich ist der Anspruch, den der Verein beibehalten möchte.