Artikel 02.09.2016

Stabiles Netz zum Altstadtfest

Freifunk Mittelsachsen baut erstmals Wlan Netzwerk auf / Mehr als 330 Nutzer gleichzeitig eingeloggt

VON ANDRÈ PITZ

Leisnig. Das Leisniger Burg- und Altstadtfest bringt ohne Frage Leute zusammen. Dass das am Wochenende nicht nur beim Plausch auf dem Markt, sondern parallel auch auf digitaler Ebene reibungslos funktioniert hat, geht auf eine Initiative des örtlichen Gewerbevereins zurück. Gemeinsam mit dem Projekt Freifunk Mittelsachsen arbeiteten sie die gesamte letzte Woche daran, das für jedermann frei zugängliche Netz rechtzeitig zum Fest über den Markt zu spannen. Am Ende sorgten 15 Zuhangspunkte, von den der Gewerbeverein neun sponsorte, für bequemen Internetzugang über WLAN. Zu Spitzenzeiten waren über 330 Nutzer gleichzeitig online. "Das Netz lief die ganze Zeit stabil", unterstreicht Jan Bretschneider von Freifunk Mittelsachsen.
Insgesamt sollen nun zwölf Zugangspunkte bleiben und Teile der Stadt langfristig mit freiem WLAN abdecken. Zwei der lediglich zum Fest an Buden angebrachten Geräte kommen jetzt ins Freibad. "Bis jetzt gibt es dort nur einen Zugang am Kiosk. Wir wollen die Liegewiese aber auch noch mit ausleuchten", erklärt Jan Bretschneider.
Ebenfalls Premiere feierte auf dem Burg- und Altstadtfest eine Webcam auf der gegenüberliegenden Seite des Rathauses., von der der komplette Markt überblickt werden kann. Dass sie kommen soll, war bereits im April beschlossene Sache. Mirko Fischer, der unter anderem die Webcams über den Döbelner Obermarkt und dem Roßweiner Markt verantwortet, stieß kurzfristig dazu und klemmt eine seiner kleinen Kameras ans Netz. Dass die sich im rechtlich abgestecktem Rahmen bewegt und keinem Überwachungsinstrument gleich kommt, wird sichergestellt. "Es wird nichts aufgezeichnet. Jede Minute wird ein neues Bild aufgenommen, dass das alte direkt überschreibt", erklärt Jan Bretschneider. Mathias Voigtländer vom Leisniger Gewerbeverein schiebt nach: "Für uns als Verein ist das eine wichtige Sache. Wir haben uns dafür extra Beistand von einem Rechtsanwalt geholt, um alles abzuklären". Besonders wichtig sei dabei, dass mit der Kamera keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden - sprich: Gesichter erkannt werden können. "Dafür reicht die Auflösung der Kamera auch gar nicht", so Voigtländer. Aktuell ist das Live-Bild auf der Internetseite des Gewerbevereins eingebunden und soll auch bald auf der offiziellen Seite der Stadt auftauchen.
"Künftig wollen wir die Leisniger in Sachen Freifunk weiter aktivieren", blickt Mathias Voigtländer, vom Erfolg am Wochenende angespornt, nach vorne. Die Feuerwehr habe schon signalisiert, dass sie auch mitmachen will. "Damit können wir auch beginnen, das Gewerbegebiet besser auszuleuchten." Ferner möchte der Verein nun systematisch auf andere Gewerbe zugehen, um das freie WLAN-Netz noch flächendeckender über die Stadt legen zu können. Cafés, Pesionen, das Kloster - das Potenzial ist da, betont Voigtländer. In Richtung Muldental soll zudem eine zweite Webcam installiert werden. "Wo genau das sein wird, wissen wir aber noch nicht", so der Mann vom Gewerbeverein.